Wallanlage Rispebjerg, Bornholm
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Rispebjerg Ringwall


Die Wallanlage Rispebjerg ist eine historische Wallanlage auf der dänischen Insel Bornholm östlich von Pedersker, die schon in der Steinzeit genutzt wurde und eindrucksvoller Beweis der langen Geschichte Bornholms ist. Die Anlage wurde zu rituellen Zwecken genutzt aber auch als Zufluchts- und Schutzort für die damalige Bevölkerung. Heute kann man von einem Aussichtsturm auf den großen wall und angedeutete ehemalige Gebäude blicken.

Karte der Wallanlage am Rispebjerg, Insel Bornholm, Dänemark

Der Sonnentempel der Bronzezeit

Archäologische Funde haben eindrucksvoll bewiesen, dass erste Funde aus der Zeit um 3.000 v.Chr. stammen und somit der ausgehenden Trichterbecherkultur zugeschrieben werden. Eine runde, Anlage diente den Menschen später als Sonnentempel. Hoch und der Sonne zugewandt, wurde der Berg mit fast schon monumentalem Charakter zu verschiedenen Ritualen verwendet. Eingerahmt wurde der Hügel vom Øle Å Tal und extra errichteten halbkreisförmigen Pfahlreihen, die teilweise doppelreihig angeordnet waren. Auf verschiedenen gefundenen Steinen fand man Sonnensymbole (die sogenannten Sol-Sten), auch auf Ton- und Schieferplatten - ein Beweis für die Theorie des Sonnenkultes, der in der Steinzeit von den Bauern Bornholms verfolgt wurde. Welche genaue Funktion diese Funde in der damaligen Zeit hatten, konnte man noch nicht feststellen. Sicher ist jedoch, dass die Sonne ein wichtige rituelle Funktion einnahm.

Infotafeln zur Aufteilung des Gländes in der Vergangenheit, Rispebjerg, Bornholm

Infotafeln zur Aufteilung des Gländes in der Vergangenheit

Die Ringburg - Zuflucht in der Eisenzeit

Später, zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert, wurde die Kultstätte zu einer Burg- und Verteidigungsanlage ausgebaut - der größten ihrer Art in der Eisenzeit auf Bornholm. Eine aufwändige Wallanlage mit Wallgraben schützte den hoch oben positionierten Burgplatz.
Zusätzlich umgab ein weiterer Graben mit Ringwall das Ensemble in südöstlicher Richtung in 200 m Entfernung. Auf der anderen Seite ergab der Fluss Øle Å, der sich scharf in das Untergrundgestein eingeschnitten hat einen natürlichen Schutz. Dort fällt das Gelände fast 15 m senkrecht ab. Somit war die gesamte Anlage strategisch sinnvoll angelegt und von allen Seiten her geschützt. Diese Ringburg galt den Siedlern der umliegenden Gegend als Zufluchtspunkt gegen anstürmende Feinde.

Der Erdwall der Wallanlage am Rispebjerg, Bornholm

Der Erdwall der Wallanlage am Rispebjerg

Die Wallanlage Rispebjerg heute

Heute ist von der eigentlichen Burg nicht mehr viel zu sehen. Die großen Palisadenzäune sind im Laufe der Zeit zerstört oder verloren gegangen, da sie hauptsächlich aus Holz bestanden. Einige kleine Palisadenringe sind zu sehen und es wurde damit begonnen, die verschütteten Gräben wieder freizulegen. Beeindruckend ist der große Erdwall um das Areal, der auch wieder aufgefüllt wurde. Auch sind mit Betonpfeilern verschiedene der Palisadenkonstruktionen erkennbar gemacht worden.

Blick vom Aussichtsturm auf die Pfähle eines Hauses, Bornholm

Blick vom Aussichtsturm auf die Pfähle eines Hauses

Auf dem Feld wurde ein Beobachtungsturm aufgestellt, um dem Besucher einen guten Überblick über das Feld zu verschaffen. Erst von dort kann man die gesamte Größe der Anlage begreifen. Nahe der Anlage findet man einen großen Parkplatz. Ausgeschildert ist die Anlage am Poulskervej und den Slotsvejen.

Rispebjerg

Slotsvejen
3730 Nexø, Bornholm
Dänemark

Der Aussichtsturm der Wallanlage am Rispebjerg, Bornholm

Der Aussichtsturm der Wallanlage am Rispebjerg





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