Helligdomsklippen Bornholm
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Geologie der Insel Bornholm


Durch seine isolierte Lage in der Ostsee hat die dänische Insel Bornholm eine ganz eigene geologische Struktur und Geschichte. Es handelt sich um eine einzeln angehobene Bruchscholle am südlichen Rand des Skandinavischen Schildes, direkt zwischen dem Skandinavischen Grundgebirge und dem Dänisch-Polnischen Becken. Die Rhombusform der Insel ist Folge solcher Verwerfungen in der sogenannten Tornquist-Zone. Die Grunstruktur Bornholms besteht aus Gneis aus dem Präkambrium (ca. 1700 Mio. Jahre) und etwas jüngerem Granit (ca. 1425 Mio. Jahre). Diese Gesteine sind geologisch der Struktur Südschwedens ähnlich.

Übersichts-Karte der Geologie der Insel Bornholm (Dänemark)

Diese kristallinen Gesteinsstrukturen sind besonders an der Nord- und Ostküste Bornholms als massive Klippen sichbar. Im Südteil ist das abgesenkte Gestein von Sedimenten überlagert. An der Kante vom harten Granit und Gneis zum weichen Sedimentgestein fällt das Relief merklich ab, sodass man an der Kante einen guten Blick in Richtung Süden hat. Geanu an dieser Gesteinskante wurde auch Bornholms Erlebniszentrum NaturBornholm gebaut. Den Besuchern wird dort anschaulich die Geologie und Entwicklung Bornholms erklärt.

Gesteinsarten auf Bornholm

Die Liste aller auf Bornholm vorkommenden Gesteine umfasst Almindingen-Granit (Bornholm-Streifengranit), Arnager-Grünsand, Balka-Sandstein, Bornholm-Gneis, Bornholm-Kullait, Bornholm-Streifengranit (Almindingen-Granit), Christiansø-Granit, Diabas, Grünschiefer, Hallegård Granit, Hammer-Granit, Hasle-Granit, Keupersandstein, Kugelsandstein, Maegård-Granit, Nexø-Sandstein, Paradisbakke-Migmatit, Rønne-Granodiorit, Svaneke-Granit und Vang-Granit. Von diesem Material wurde vieles als sogenanntes Leitgeschiebe im Zuge der Gletscherbewegungen der Eiszeit in den Norden Mitteleuropas bewegt. So ist Deutschlands größter Findling, der Buskam vor der Küste Göhrens auf der Insel Rügen aus Hammer Granit.

Steile Hammergranitwände am ehemaligen Steinbruch und heutigen Opalsee, Bornholm, Dänemark

Steile Hammergranitwände am ehemaligen Steinbruch und heutigen Opalsee

Bornholmer Granit

Der Granit ist der wichtigste Bodenschatz der Insel. Er ist, neben dem Gneis, besonders an der Nordküste Bornholms zu finden. Mehr als die Hälfte der Insel besteht aus diesen fast 2 Milliarden Jahre alten Gesteinen. An der Bornholmer Westküste ragt die sonst so flache Küstelandschaft nördlich von Hasle steil auf. Diese rund 7000 Jahre alten Steilwände ragen bis zu 40 Meter über das Wasser. Von hier bis zum nördlichsten Punkt Hammer Odde wird die Landschaft vom harten Gestein geprägt. Nicht anders sieht es an der Ostküste aus. Die gesamte Küstenlinie von Hammer Odde über Tejn und Gudhjem bis Svaneke zieht sich ein Band aus Steinen und Geröll um die Insel.

Blick in den Opalsee-Steinbruch auf Bornholm

Blick in den Opalsee-Steinbruch

Steinbrüche auf Bornholm

Jahrhunderte lang wurde und wird auf der Insel Granit, Gneis und Sandstein abgebaut und das nicht nur zur Eigennutzung. Neben dem Hering war der Granit eines der wichtigsten Handelsgüter in jüngster Vergangenheit. Eindrucksvolles Zeugnis davon legen die teilweise still gelegten Steinbrüche ab - so zum Beispiel die am Fuße des Hammerknuden gelegenen gefluteten und nun in wundervolle Seen verwandelten Gruben. Heute haben sie so schöne Namen wie Opalsø und Krystalsø. Am beeindruckensten ist aber Bornholms größter See, der Hammersø. Einen der imposantesten Steinbrüche findet man südlich von Vang. Dort wurde einst extra ein Verladehafen gebaut, um das Gestein schnell abtransportieren zu können. Heute kann man sowohl das große Molenwerk sowie den stillgelegten Steinbruch besuchen.

Aktiver Granit-Steinbruch auf Bornholm

Aktiver Granit-Steinbruch auf Bornholm

Damit hat der Granitabbau in den letzten Jahrhunderten entscheidend zur Formung der Bornholmer Landschaft beigetragen. Auch heute noch verlassen über 250.000 Tonnen Gestein jährlich die verbliebenen Steinbrüche, meist, um exportiert zu werden. Durch sein unterschiedliches Alter und die teilweise unterschiedliche Zusammensetzung unterscheidet man mehrere Sorten des Bornholmer Granits. Es gibt Rønne-, Hammer- oder auch Svaneke-Granit, um nur drei zu nennen. Sie unterscheiden sich neben der Zusammensetzung und dem Alter auch in der Farbe. So ist zum Beispiel der Rønne-Granit, im Gegensatz zum Hammer-Granit, recht dunkel.

Granit-Steinbruch bei Vang auf Bornholm

Ehemaliger Granit-Steinbruch bei Vang

Steinbruchmuseum Moseløkken

Im Steinbruchmuseum Moseløkken erfährt man viel über den Granitabbau auf Bornholm. Das "Gold von Bornholm", wie der Granit gerne genannt wird, ist auch heute noch ein sehr begehrter Baustoff in der ganzen Welt. Das Museum befindet sich in ehemaligen Steinmetzwerkstätten oberhalb des noch heute betriebenen Steinbruches. Begonnen hat der Granitabbau an dieser Stelle im Jahr 1870. Um die Lahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Blütezeit des Granitabbaus auf Bornholm. Zu dieser Zeit arbeiteten knapp 1.000 Steinmetze nur in diesem Steinbruch. Heute wird mit dem Granit nur noch wenig Umsatz gemacht, da die Konkurrenz aus China auch in diesem Bereich auf den Markt drängt. In der Ausstellung findet man auch viele Dokumente und Informationen zu den anderen Steinbrüchen, die auf der gesamten Insel verteilt waren. Mehr ...

Steinbruchmuseum Moseløkken auf Bornholm

Eingang zum Steinbruchmuseum Moseløkken

Spuren im Gestein

In den Sedimenten der südlichen Hälfte Bornholms findet man Spuren einer früheren Besiedlung, ob über oder unter Wasser, denn nicht immer lag das Stück Land, das wir heute Bornholm nennen über der Wasseroberfläche. Lange Zeut war es von einem Ozean bedeckt. An Bruchkanten wie den Steilküsten bei Hasle oder Arnager findet man versteinerte Überreste von prähistorischen Unterwasserbewohnern - ehemals Kalk, der unter hohem Druck über die vielen Jahre zu Stein wurde. Der sensationellste Fund ist aber der 2 cm lange Zahn eines Flugsauriers. Er war 2 - 3 m lang, wog ca. 80 Kilogramm und lebte vor 130 Millionen Jahren. Eine Schülerin fand das Zahnfragment im Jahr 2000. Heute ist dieser und andere Fossilienfunde im Erlebniszentrum NaturBornholm zu sehen. Dazu gibt es eine sehr interessante Ausstellung zum Thema Geologie Bornholm und die historische Entwicklung der Insel inkl. einer riesigen Dinokopie. Mehr ...

Das Erlebniszentrum und Naturkundemuseum NaturBornholm

Das Erlebniszentrum und Naturkundemuseum NaturBornholm



Interessantes: Steinbruchmuseum Moseløkken, Museen auf Bornholm