Trollwald Troldskoven, Insel Bornholm, Daenemark
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Troldskoven/ Elvershøj - Der Trollwald


Direkt an der Küstenstraße der Insel Bornholm östlich von Stammershalle liegt der Trollwald - Troldskoven oder auch Elvershøj. Dieser Wald ist schon wegen seines Namens sehr interessant. Dass auf Bornholm Trolle wohnen sollen, hört man häufiger. Dieser Wald ist aber auch kulturhistorisch und landschaftlich sehr spannend. In diesem ungewönlich wild anmutenden Wald mit seiner üppigen Flora findet man mehrere prähistorische Beisetzungsstätten mit Bautasteinen und sogenannten Schiffssetzungen. Auch Bornholms größter Findling liegt in diesem Wald.

Karte Troldskoven (Trollwald), Insel Bornholm, Daenemark


Der Trollwald

Troldskoven oder auch Stammershalleskoven, der heutige Name dieser Gegend zwischen Tejn und Gudhjem, ist noch nicht sehr alt. Der botanisch sehr interessante Wald an Bornholms Nordküste hieß früher Kjølleregårdsskoven, bevor sich mit dem touristischen Ansturm und der damaligen Romantisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung Troldskoven durchsetzte. Dieser Wald ist durch seine üppige Vegetation aus wilder Trollkirsche, Ulme und Esche sehr urwüchsig. Der wilde Charakter wird von dem überall wuchernden Efeu verstärkt. Im Frühjahr ist der gasamte Boden mit Anemonen in verschiedenen Farben bedeckt. In dieser märchenhaften Umgebung, die zu früheren Zeiten durch den ca. 8 m höheren Meeresspiegel noch näher an der Küste gelegen hat, scheinen sich schon die Bornholmer Bewohner der Eisenzeit aufgehalten zu haben. Verschiedene Begräbnisstätten aus der Eisenzeit kann man dort noch heute im Unterholz entdecken. Von den ehemaligen Bautasteinen sind leider nicht mehr alle vorhanden, da sie u.a. als Baumaterial genutzt wurden. Einige dienten als Brücken über die kleinen Bäche der Umgebung. Trotzdem gibt es immernoch viele von Ihnen im Wald zu entdecken.

Trollwald, Troldskoven, Insel Bornholm, Daenemark

Märchenhafte Atmosphäre im Trollwald Troldskoven

Bautasteine & Schiffssetzung

Direkt am Rand des Troldskoven zur Straße hin findet man rechter Hand einen schiffsförmigen Steinkreis aus etwa Bein hohen Steinen. Dabei handelt es sich um eine Brandbestattungsstelle aus der späten Eisenzeit (etwa 400 - 800 n. Chr.). Es besteht aus 14 Steinen und erinnert stark an die Steine von Hellig Kvinde bei Bølshavn. Die Form der Bestattungsstelle ist dabei gewollt. Dieses Schiff aus Steinen sollte die Toten auf das Meer hinaus bringen. Deshalb lagen diese Begräbnisstätten auch so meernah wie möglich. Im Jahr 1890 wurden die Bestattungsstellen der gesamten Gegend untersucht. Dabei hatte man in 12 Gräbern Knochenfunde freigelegt. Es gibt Quellen, die davon sprechen, dass früher schon ein Schwert und ein Schild geborgen wurden. Diese sind leider nicht mehr vorhanden.

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Die Schiffssetzung im Troldskoven - Eine prähistorische Begräbnisstätte

Troldstenen/ Elvershøj - Bornholms größter Findling

Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht, aber viele Bornholmer sprechen beim Troldstenen - dem riesigen Findling, der im Troldskoven liegt - von Bornholms größtem Findling oder auch Dänemarks drittgrößtem Wanderblock. Wie eine riesige Schildkröte ruht der unten abgeflachte Wanderblock auf anderen Steinen und bildet unter sich eine natürliche Höhle - auch Elvershøj genannt. Der 8 m hohe und 430 Tonnen schwere Kolloss besteht aus Bornholm Gneis und stammt damit nicht aus Skandinavien sondern ist ein "Einheimischer". Der riesige Steinblock besteht aus Bornholmer Gneis. Mit einem Alter von etwa 1,7 Milliarden Jahren gehört er zu den älteren Felsen auf Bornholm. Die natürliche Höhle unter dem Felsen wurde anscheinden schon früher von den Bornholmer Bewohnern geschätzt. 1939 wurden hier Reste einer Besiedlung aus der Bauernzeit vor ca. 6.000 Jahren gefunden. Der Ort war sicher, trocken und nah am Wasser. Etwas weiter östlich gibt es eine weitere Höhle - die Jættestue, in der bei einer Ausgrabung im Jahr 1819 Überreste einer Bestattung gefunden wurden.

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Der Findling Elvershøj im Troldskoven - Bornholms größter Wanderblock

Bornholms ehemaliger Zoo

Wenn man durch den Trollwald streift, trifft man auch auf verschiedene Betonruinen. Das sind die Überreste des alten Zoos, der mit einer Fläche von 6 ha zum Stammershalle Badehotel gehörte. Im Jahr 1934 eröffnet, sollten Bären und Löwen Hotelgäste anlocken. Diese sicherlich in keinster Weise Artgerechte Haltung dauerte nicht lange, da der 2. Weltkrieg und die mit ihm einhergehende Besetzung Bornholms durch deutsche Truppen dem Hotelbetrieb bis nach dem Krieg ein Ende setzten. Die Betonmauern der einzelnen Gehege sind heute stumme Zeugen dieser Zeit.

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Die Höhle unter dem Elvershøj im Troldskoven wurde schon vor 6.000 Jahren genutzt

Stammershalle

Nur einen Steinwurf in Richtung Stammershalle Badehotel liegt Stammershalle, ein mit Heide und Wachholder bewachsenes Felsengebiet direkt an der Ostseeküste. Besonders machen dieses Areal die aufgetürmten Bautasteine. Auch sie sind Zeugen der langen Bornholmer Geschichte. Genauso wie im Troldskoven wurden hier in der Bronze- und Eisenzeit rituelle Handlungen und Begräbnisse abgehalten. Mehr ...

Bautasteine, Stammershalle, Insel Bornholm, Daenemark

Die Bautasteine von Stammershalle

Bådsted

Das kleine ehemalige Fischerdorf Bådsted liegt etwas südöstlich vom Troldskoven. Es war auf einer Karte aus dem Jahr 1760 als "Baad Stæd" eingetragen. Heute findet man dort noch immer einen kleinen Hafen. Klømperne nennen sich die beiden Felsvorsprünge Lille Klømp und Store Klømp an der Küste südlich des Hafens. Der Küstenpfad von Troldskoven nach Døndalen führt an ihnen vorbei.





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